Spiele in der Schule

Spiel in Kindheit und Jugend - Der natürliche Modus des Lernens

Bernhard Hauser
Spiel in Kindheit und Jugend
- Der natürliche Modus des Lernens

1. Seiten, kartoniert, Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2021,  
ISBN 9783825252601, eISBN: 9783838552606, 25 €

Zäumen wir das Pferd von hinten auf.

„Das Pferd von hinten aufgezäumt“ meint in diesem Fall: Ein 40-seitiges Literaturverzeichnis bei einem Gesamtumfang von 415 Seiten lässt auf ein ambitioniertes, hervorragend  recherchiertes Werk schließen. Über ein Thema, von dem wir alle eine Ahnung haben, weil es alle und jeden betrifft. Den Begriff „Spiel“ gibt es in unzähligen Kombinationen. Spiele haben in unser aller Leben, ob Jung oder Alt, eine Bedeutung.                                                                               
Die vorliegende Publikation mit den wichtigsten Forschungsbefunden zum Thema ist fokussiert auf  die Abschnitte Kindheit und Jugend und bekommt somit Bedeutung für Erzieher/innen und Lehrkräfte. Insbesondere ist es ein Lehr- und Studienbuch für Studierende und Lehrende psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Fachrichtungen. Für Eltern werden die Erkenntnisse aus dem Buch sicher einmal in Beratungsgesprächen relevant werden, als Kaufgegenstand wird es wohl wegen des Anspruchs und des Umfangs für diese Zielgruppe nicht in Frage kommen.„ Die Zusammenstellung der Beiträge ermöglicht wissenschaftlich interessierten Leser*innen die Breite des Themenfeldes zu erfassen und gleichzeitig vielfach empirisch fundiert in die Tiefe der Diskussion einzutauchen. „

Wer also intensiver in das  Feld der Spieltheorie eintauchen will, der ist hier an der richtigen Stelle. Hier gibt es Input genug für alle möglichen Zielgruppen. Es wird ja nicht nur um des Spielens willen gespielt, sondern Spielen legt auch Grundlagen für später. Für die Persönlichkeitsentwicklung, für Einstellungen, Haltungen, Werte und  Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Selbstverständlich und überaus wichtig stellen sich im Zeitalter des Digitalen und der sozialen Netzwerke für die Autoren die Bereiche digitale Spiele und gewalthaltige Computergames dar, die sich an die Vorstellung verschiedener Spielformen (Funktions-, Objektspiel und Konstruktionsspiel, Symbol- und Rollenspiel, Regelspiel, Bewegungs- und Sportspiele) anschließen.

Weitere bedeutsame Inhalte sind das Lernen im Spielunter Berücksichtigung der sozialen Entwicklung, dem Erlernen von Selbststeuerung und des Erwerbs sprachlicher sowie mathematischer Kompetenzen.  Die Spielförderung in der Familie und in Institutionen rundet ab, nachdem schon vorher das Eltern-Kind-Spiel unter die Lupe genommen wurde.

Fazit: Ein hochinteressantes, umfangreiches,  hilfreiches Handbuch, das mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses auch als Nachschlagewerk genutzt werden kann und gezielte, fundierte Informationen liefert. Geeignet ein unentbehrliches Standardwerk zu werden.

Jochen Vatter