Traumschule

Aktionswoche der Studierenden im BLLV 2017
Wenn das kleine Wörtchen "wenn" nicht wäre...

Wer kennt sie nicht, diese magischen Worte, die den kleinen, aber doch feinen Unterschied machen? Sie haben die Macht, uns in unserem Vorstellungsvermögen einzuschränken: „Hätten wir doch nur diese oder jene Möglichkeit, es anders zu gestalten.“ „Aber wir haben doch gar nicht genug Zeit.“ „Wenn wir doch nur etwas tun könnten.“

Damit wir etwas bewegen, etwas verändern und neu denken können, muss es uns erst gelingen, diese gedanklichen Barrieren zu überwinden.

Genau vor diesem Hintergrund wollten wir von den Lehramtsstudierenden wissen: „Wie sieht deine Traumschule aus?“ Ganz ohne wenn und aber, ganz ohne Einschränkungen. Wir haben gefragt, wie eine Schule aussieht, in der die Studierenden später gern unterrichten und alle Schüler Spaß am Lernen haben.

Die Idee hinter dem Motto der Aktionswoche war die Studierenden anzuregen, über den Tellerrand hinauszuschauen, innovativ zu denken und sich nicht in ihren Ideen einschränken zu lassen.

Abgesehen von der Aussage „Meine Traumschule ist Hogwarts.“ (Würzburg), haben wir auch sehr bodenständige Antworten bekommen. Vorstellungen und Wünsche, die realistisch umgesetzt werden können. Wie zum Beispiel folgende Aussagen:

„In meiner Traumschule…

…gibt es keine Noten, und ich muss nicht ‚aussieben‘, sondern kann Kinder nach ihren Begabungen fördern und fordern.

…wird die kindliche Neugier erhalten.

…habe ich Zeit für jeden/jede einzelne/n Schüler und Schülerin.

 

 

Von der Studierendengruppe München haben wir Auszüge von Gesprächen am Infostand bekommen, die uns sehr nachdenklich stimmten.

„Ein Student kam an den Stand, der das Lehramtsstudium im 10. Semester abgebrochen hat. Grund dafür war seine Feststellung, dass man als Lehrer nur den Lehrplan abarbeiten müsse, ob es nun sinnvoll sei oder nicht. Dies sei für ihn kein gewinnbringendes Unterrichten. Er schrieb „Lernen durch Lehren“ auf seine Wolke: Schüler sollten sich gegenseitig etwas beibringen können. Auch im Gymnasium sollte es klassenübergreifendes Lernen geben, sodass z.B. eine 5. Und eine 6. Klasse zusammen lernen und voneinander profitieren kann.“

„Eine hörgeschädigte Studentin wünscht sich mehr Förderlehrer in den Regelschulen (Inklusion). Daraufhin merkt ihre Kommilitonin an, dass man dazu auch dringend kleinere Klassen benötigt.“

Diese Gespräche verstärken leider die verfluchten „wenns“ und „abers“ – Es gibt ihn eben, diesen lästigen äußeren Rahmen. Trotzdem haben wir jetzt eine Bestandsaufnahme/ einen Ist-Zustand, mit dem wir weiter arbeiten können. Mit dem wir versuchen werden, den Wünschen der Studierenden gerecht zu werden, damit wir gemeinsam unser Bestes dafür tun können, Schule ein kleines bisschen mehr zu unserer Traumschule zu machen.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen bedanken, die die Aktionswoche organisiert haben, die an der Aktionswoche teilgenommen und sie mit lebendigen Ideen gefüllt haben. Ich freue mich schon auf die Weiterentwicklung dieser Ideen und auf neue Projekte!

Die Autorin Nadine Paetzold studiert Grundschullehramt in Augsburg und ist im Vorstand der Studierenden im BLLV aktiv.