Betriebspraktikum beim BLLV
Ja, ich gebe es zu, ich bin im 9. Semester und hatte bis jetzt noch kein Betriebspraktikum absolviert. Natürlich habe ich in meinem Leben schon oft gearbeitet. So war ich schon Babysitterin, Putzhilfe, Nachhilfelehrerin, Kellnerin und Tutorin – alles sehr engagiert, wenn auch die Tätigkeiten mal mehr, mal weniger spannend waren. Als Betriebspraktikum konnte ich mir diese Jobs aber jedenfalls nicht anrechnen. Jetzt, wo das Ende meines Studiums immer näher rückt, drohte dieses Praktikum deswegen doch tatsächlich die große Hürde vor meinem Staatsexamen zu werden.
Anfang der Sommerferien, die ich panisch auf der Suche nach einem einigermaßen interessanten Praktikumsplatz verbracht hatte, kam dann eine erlösende E-Mail vom BLLV Hochschulreferat: Wir suchen Praktikant/innen. Und schwups, begann die erste Woche meines Betriebspraktikums – und das ist nicht irgendein Praktikum.
Als Praktikantin war ich zu gleichen Teilen beim Hochschulreferat und beim Wissenschaftsreferat angestellt. Das Hochschulreferat kennen wahrscheinlich die meisten von euch. Im Team mit Ulla, Ayan und Susanne habe ich gleich beim Semesterstart helfen können. So war ich an den Unis in München und Nürnberg, habe einige Studierendengruppen des BLLV kennengelernt, die Facebookgruppen des BLLV betreut und eine Vorstandssitzung in München miterleben dürfen. Mit der Online-Beauftragten, Ayan, habe ich außerdem Posts auf der Homepage veröffentlicht und den neuen Lehrerblog „Schwamm drüber“ entworfen. Außerdem habe ich auch beim Auslandspraktikum helfen können. So hatte ich Kontakt mit einigen Auslandspraktikant/innen des letzten und des kommenden Jahres und mit einigen Institutionen in allen Teilen der Welt, an die ich in den jeweiligen Sprachen E-Mails schreiben durfte. Da kam mir mein Lehramtsstudium für Englisch und Spanisch zu Gute.
Meine Arbeit beim Wissenschaftsreferat hat mir, neben endlich erweiterten Excel-Kenntnissen, einen guten Einblick gegeben, wie Wissenschaft außerhalb der Uni funktionieren kann und wie der BLLV sich bildungspolitisch positioniert. So habe ich beispielsweise zu den Themen Rechtschreibung, Gewalt an Schulen und Digitalisierung recherchiert, zu denen der BLLV forscht und Handlungsfelder aufzeigt, um sich dann für die Verbesserung in einigen dieser Bereiche zu engagieren. Zu den letzten beiden Themen hat der BLLV sogar Studien durchgeführt, deren Ergebnisse ich auswerten durfte. Und man muss sagen: Es ist ein gutes Gefühl, wenn auf einem Kongress die Power-Point gezeigt wird, die man selbst als Praktikantin erstellt hat, oder die Präsidentin Fakten zitiert, die man für sie recherchiert hat. Zu dem Manifest: HALTUNG ZÄHLT durfte ich sogar einen Artikel schreiben, der demnächst in einer Zeitschrift erscheint.
Aber das ist noch nicht alles – denn beim BLLV ist immer was los. So habe ich über das Hochschulreferat beispielsweise auch den Vorstand der Studierenden im BLLV kennengelernt und deren Vorstandswechsel miterlebt. Außerdem hatte der BLLV am 5. Oktober einen Kongress zum Thema „Digitalisierung“ organisiert, an dem ich teilnehmen durfte und von dem ich viele neue Ideen und Anregungen mitnehmen konnte. Mein persönliches Highlight war dann der 1. Programmkongress der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ in Berlin. Gemeinsam mit der neuen Vorsitzenden der Studierendengruppen, Nadine Paetzold, durfte ich an diesem zweitägigen Kongress teilnehmen, der super interessant war und bei dem man den Eindruck hatte, dass die Lehrerbildung wirklich vorangetrieben wird.
Generell kann man also sagen, dass mein Praktikum beim BLLV wirklich gelungen war. Die Leute im BLLV sind alle herzlich und offen. Ich habe viele sehr interessante Gespräche geführt und tolle Menschen kennengelernt. Ich hatte viele Möglichkeiten, über meinen Tellerrand und hinter die Kulissen zu blicken, mich mit (bildungs-)politischen Themen auseinanderzusetzen und mir insgesamt Gedanken über Bildung und Schule zu machen. Wenn Ihr also ein Praktikum sucht, das Euch in Eurer Entwicklung weiterbringt, das Euch die Möglichkeit gibt, engagiert zu sein, das etwas verändern kann und das einfach interessant ist und Spaß macht, dann kann ich Euch dieses Praktikum nur wärmstens ans Herz legen.
Es war eine tolle Zeit!