Warum ich auch traurig bin, dass das Referendariat vorbei ist
Das Referendariat, ja, es war anstrengend und vor allem zu Beginn überfordernd. Es gibt Momente, in denen ich es verflucht habe. Doch trotzdem trage ich viele positive Erfahrungen in mir und bin sogar ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist.
Für mich war das Referendariat vor allem eine Zeit des Lernens. Ich konnte viel aus den Unterrichtsvorführungen meiner Mitreferendar*innen lernen, aber auch aus der Vorbereitung und Durchführung meiner eigenen Unterrichtsvorhaben sowie den Seminaren. Besonders wertvoll empfand ich die Verbindung zwischen theoretischen, fachdidaktischen Inhalten und der praktischen Umsetzung, die im Studium oft gefehlt hat. Auch wenn die vielen Unterrichtsvorführungen und Lehrproben auf den ersten Blick wenig mit dem Alltagsunterricht zu tun haben mögen, glaube ich dennoch, dass sie einen Mehrwert für die Planung des täglichen Unterrichts bieten. Schon allein deshalb, weil man sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzt.
Darüber hinaus erhält man Einblicke in verschiedene Schulen und hat die Möglichkeit, zahlreiche Unterrichtsstunden zu beobachten. Also:
"Nutzt die Chance und schaut euch so viel wie möglich an!"
Eine weitere Bereicherung des Referendariats sind die entstehenden Freundschaften und Kontakte. Sicherlich gehört auch ein wenig Glück dazu, gute Kolleg*innen an der Schule und Mitreferendar*innen im Seminar zu haben. Selbst wenn daraus keine engen Freundschaften entstehen, hat man doch zwei Jahre zusammen gearbeitet, sich besser kennengelernt und sich gegenseitig inspiriert und mit neuen Ideen bereichert. Besonders den Austausch im Seminar habe ich immer als äußerst wertvoll empfunden, da es ein Austausch unter Gleichgesinnten war. Das Referendariat hat Höhen und Tiefen - in solchen Momenten ist es wichtig, sich mit Menschen auszutauschen, die einen verstehen (und das sind meistens diejenigen, die in derselben Lage sind). Im Austausch mit den anderen zeigt sich:
"Wir alle lernen jeden Tag dazu."
Wir alle machen Fehler. Doch das macht uns weder zu schlechten Lehrkräften, noch stellt es unsere Eignung für einen der schönsten Berufe in Frage. Im Gegenteil: Nur aus Fehlern können wir lernen. Sucht den Austausch, findet Gleichgesinnte und seid ehrlich - zu anderen und zu euch selbst. Auch im Referendariat gilt:
"Teamwork makes the dream work!"
Unterstützt euch gegenseitig, seid füreinander da und feiert gemeinsam Erfolge. Denn dann verblassen auch die Anstrengungen, die das zweite Staatsexamen mit sich bringt.
Autorin: Alessandra Beck, absolviert ihr Referendariat an einer Mittelschule in Mittelfranken und ist Teil des RefTreff Teams.