FREIE WÄHLER: "Eine Abschaffung des Staatsexamens sehen wir FREIE WÄHLER eher kritisch, da die Prüfungsordnungen dann von den Universitäten in autonomer Selbstverwaltung erlassen werden könnten und bayernweit nicht mehr einheitlich gestaltet sein müssten. Dies würde letztlich dazu führen, dass die Noten, die für eine Einstellung in den Staatsdienst wesentliches Auswahlkriterium sind, nicht mehr vergleichbar wären."

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: "Der Masterabschluss hat schon lange Einzug im europäischen Hochschulraum Einzug gehalten und wird von der Wirtschaft auch geschätzt. Eine parallele Vergabe von Master und Staatsexamen könnte in den Staatsexamensstudiengänge von Vorteil sein."

CSU: "Die CSU positioniert sich ganz eindeutig zum Staatsexamen. Die bayerischen Schülerinnen und Schüler haben ein Recht darauf, die bestausgebildetsten Lehrer zu erhalten. Es ist Aufgabe des Staates in seiner Verantwortung für das gesamte Bildungswesen für die Schülerinnen und Schüler einen sowohl in fachlicher wie auch pädagogischer Hinsicht hochqualifizierten Unterricht zu gewährleisten. Somit muss der Staat bereits bei der Ausbildung und Auswahl des Lehrpersonals dafür sorgen, dass die fachliche und pädagogische Qualifizierung auf die Belange der einzelnen Schularten zugeschnitten ist. Es liegt also einerseits in der Verantwortung des Staates, auf die Ausbildungsinhalte für Lehrkräfte Einfluss zu nehmen, andererseits aber auch im Anrecht des Staates als Hauptarbeitgeber, hier vertreten durch das Kultusministerium, ein bestimmtes Ausbildungsprofil einzufordern. Hinzu kommt, dass durch das Staatsexamen sichergestellt wird, dass die Ausbildung in Breite und Tiefe die entsprechende Qualität aufweist. Trotzdem gibt es aber die Möglichkeit, an einigen Universitäten lehramtsgeeignete Studiengänge zu absolvieren, die nicht nur zur Ersten Lehramtsprüfung führen, sondern auch den Erwerb der Abschlüsse Bachelor und ggf. Master ermöglichen."

SPD: "Bachelor/Master, ganz klar. Allein schon, um Polivalenz sinnvoll gewährleisten zu können, aber auch Freiraum für notwendige neue Inhalte wie Inklusion schaffen zu können. In der ersten Phase braucht es kein Staatsexamen. Das Referendariat dagegen sollte mit einem Staatsexamen abgeschlossen werden."

Studierende im BLLV: "Wir fordern, dass die Prüfungskultur im Lehramt generell neu strukturiert werden muss. Zukünftige Lehrkräfte sollen bei kompetenzorientierten Lehrplänen zeitgemäße Leistungserhebungen mit detaillierten Kompetenzbereichen erstellen und anwenden. Daher ist es unabdingbar, in der universitären Lehrerbildung nicht nur davon gehört zu haben, sondern diese den Studienzielen angepassten, kompetenzorientierten Prüfungsformen auch erfahren zu haben. Mündliche Prüfungsleistungen sowie Portfolios im eigentlichen Sinne müssen wieder zu praktikablen und festen Bestandteilen werden. Das Staatsexamen in seiner jetzigen Form ist nicht tragbar. Wir wollen den Master für alle Lehrämter!"

Der Bildungscheck: Mit unserem Bildungs-Check kannst Du testen, welche der Landtagsparteien Deine Vorstellung von Bildung und Schule am ehesten teilen. Ab September ist er online:

Flexible Lehrerbildung - unser Reformvorschlag: Schluss mit dem Reformstau in der Lehrerbildung! Wir kämpfen gemeinsam für eine flexible Lehrerbildung.