Minimalismus im Lehramtsstudium

In einer Welt, die häufig von Hektik, Überfluss und ständigem Streben nach mehr bestimmt wird, lädt der Minimalismus uns dazu ein, innezuhalten, zu reflektieren und die Essenz mancher Dinge zu erkunden.

Wir laden Dich ein, verschiedene Aspekte des Minimalismus im Lehramtsstudium zu erkunden. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Kunst der Semesterplanung und zeigen, wie Du die Inhalte auf das Wichtige reduzierst, um ein klares und effektives Lernumfeld zu schaffen. Wir diskutieren auch den Einfluss von Minimalismus auf das alltägliche Unileben, indem wir uns Minimalismus beim Wohnen, Reisen und vielem mehr genauer ansehen.

Vorwort

Minimalismus konzentriert sich auf das Wesentliche, indem es Überflüssiges aussortiert und Raum für Klarheit und Erfüllung schafft. Es geht um die Kunst des Weglassens, um das Befreien von Ballast, sei es physisch oder mental, und um das Finden von tiefer Zufriedenheit in den einfachen Momenten des
Lebens.

Im Kontext des Lehramts bedeutet Minimalismus nicht auf Qualität oder pädagogische Prinzipien zu verzichten. Vielmehr geht es darum, den Fokus bewusst auf das Essenzielle zu lenken und das Unnötige zu eliminieren. Es geht darum, den Lernprozess zu vereinfachen, Ressourcen gezielt einzusetzen und eine Umgebung zu schaffen, die sowohl Schüler*innen, als auch den Lehrkräften, Raum zum Wachsen und Entfalten gibt.

Minimalismus im Unterricht

Ist Minimalismus im Unterricht und in der pädagogischen Arbeit mit Schüler*innen möglich? Wie im Vorwort bereits erklärt, bedeutet Minimalismus im Kontext des Lehramts nicht, auf Qualität oder pädagogische Prinzipien zu verzichten. Vielmehr geht es darum, den Fokus bewusst auf das Essenzielle zu lenken und das Unnötige zu eliminieren. Hierbei kannst Du Dich sowohl auf die pädagogische Arbeit als Lehrkraft konzentrieren als auch auf die verwendeten Materialien, die Gestaltung des Klassenzimmers und des Schulhauses beziehen.

Hier sind ein paar Fragen, die helfen, Minimalismus in diesen Bereichen einzusetzen:

1. Minimalismus: pädagogische Praxis als Lehrkraft:

  • Überlege Dir vor der Unterrichtsplanung: Was soll gelernt werden? Was ist das Ziel der Unterrichtsstunde? Wie kann ich meine Stunde dementsprechend zielorientiert strukturieren und gestalten?
  • Vor/während/nach dem Unterricht: Gibt es Lern- oder Wissenslücken, die von den einzelnen Schüler*innen noch geschlossen werden müssen, um mit dem nächsten Thema zu beginnen?
  •  Personenwechsel: Ist der Lerneffekt am stärksten, wenn ich die Themen als Lehrkraft vermittle oder können die Inhalte von den Schüler*innen selbst erworben und erklärt werden?
  •  Unterrichtsqualität: Wie kann ich Struktur und Klarheit im Unterricht erzielen? Werden durch die Übungen xy wirklich alle Schüler*innen aktiviert? Wie kann ich mit möglichst wenigen Worten verständlich und motivierend die Inhalte erklären.

2. Minimalismus: Materialien, Klassenzimmer & Schulhaus

  •  Wie sieht die Lernumgebung aus? Ist das Klassenzimmer ansprechend und ordentlich gestaltet und trägt zu einer angenehmen Lernatmosphäre bei?
  • Benötige ich das Arbeitsblatt xy wirklich ausgedruckt? Oder kann ich es auch digital nutzen oder auf bereits vorhandene Materialien und Ressourcen zurückgreifen? Welche Utensilien bestehen bereits im Schulhaus? Kann ich davon welche nutzen?

Wie Du siehst, geht es vor allem um die Reflexion: Es geht darum, den Lernprozess zu vereinfachen, Ressourcen gezielt einzusetzen und eine Umgebung zu schaffen, die sowohl Schüler*innen, als auch den Lehrkräften, Raum zum Wachsen und Entfalten gibt. Lasst uns Minimalismus nutzen, um uns auf das Wesentliche zu fokussieren, daran zu wachsen und professionell, reflektiert und voller Herz zu unterrichten!

Minimalismus als erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Wer versucht minimalistisch zu leben, der macht schon die ersten Schritte zu einem nachhaltigeren Leben. Trotzdem ist Minimalismus nicht immer automatisch nachhaltig!

Hier sind ein paar Tipps, wie
Dein Minimalismus auch nachhaltig wird:

  • Was passiert mit Deinen aussortierten Dingen? Wegwerfen ist nicht sehr nachhaltig. Lieber verschenken, verkaufen, spenden oder upcyclen.
  • Sortiere nur das aus, was Du wirklich nicht brauchst und auch nicht ersetzen musst. Natürlich ist bspw. eine Metall-Brotdose schick und nachhaltig. Solange es aber die aus Plastik noch tut, solltest Du diese auch nicht wegwerfen.
  • Achte bei Neuanschaffungen auf nachhaltige Materialien und eine gute Qualität, denn dann halten Deine neuen Gegenstände wesentlich länger.
  • Greife, wenn Du kannst, zu unverpackten bzw. Zero-Waste Produkten, denn so kaufst Du nur wirklich das, was Du auch verwendest und hast keine unnötigen Verpackungen. Gut starten kannst Du damit bspw. im Badezimmer oder der Küche, denn einige Drogerien und Supermärkte bieten mittlerweile viele un- oder wenig-verpackte Produkte an.

Nimm Dir die Zeit, diese Punkte langsam umzusetzen und Deinen Minimalismus allmählich auch nachhaltig zu gestalten. Das hilft, damit Du dem Minimalismus auch wirklich treu bleibst. Sobald Du dann diese Punkte verinnerlicht hast, lebst Du nicht nur minimalistisch, sondern auch automatisch nachhaltig.

Minimalistisch wohnen

Insbesondere beim Wohnen kann Minimalismus eine großartige Möglichkeit sein, um Platz zu sparen und ein einfaches, aber stilvolles Zuhause zu schaffen. Das ist vor allem für uns Studierende reizvoll, da wir in der Regel ein limitiertes Budget und begrenzt Platz haben.

Minimalismus bedeutet auch, dass man sich auf wenige, aber qualitativ hochwertige Gegenstände konzentriert, Unordnung reduziert und auf überflüssige Dinge verzichtet. Hier sind einige Tipps für Minimalismus beim Wohnen, insbesondere am Arbeitsplatz:

  1. Nur das Nötigste: Kaufe nur die Dinge, die Du wirklich brauchst, um Deinen Lebensstil und Dein Studium zu unterstützen. Vermeide impulsives Einkaufen und überlege sorgfältig, ob Du einen Gegenstand wirklich benötigst, bevor Du ihn kaufst. Ein bewusster Konsum ist auch gut für Deinen Geldbeutel!
     
  2. Verkaufe oder spende ungenutzte Gegenstände: Wenn Du Dinge hast, die Du nicht mehr benutzt, verkaufe oder spende sie. Dadurch kannst Du Platz schaffen und gleichzeitig anderen helfen.
     
  3. Effiziente Ablage verwenden: Eine effiziente Ablage kann helfen, den Arbeitsplatz organisiert und aufgeräumt zu halten. Verwende Aktenordner oder Dokumentenablagen, um wichtige Unterlagen aufzubewahren und zu kategorisieren.
     
  4. Weniger ist mehr: Überlege genau, welche Gegenstände du wirklich benötigst, um produktiv zu sein, und entferne alle unwichtigen Dinge. Dadurch wird der Arbeitsplatz übersichtlicher und es fällt leichter, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.


Wie Du siehst, ist Minimalismus beim Wohnen eine großartige Möglichkeit für uns Studierende, um Platz und Geld zu sparen, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und übermäßigen Konsum zu verhindern. Probiere es doch aus!

Minimalistisch Reisen

Minimalistisches Reisen ist eine Art des Reisens, die immer beliebter wird. Es geht darum, mit möglichst wenig Gepäck zu reisen und den Fokus auf das Wesentliche zu legen. Dabei geht es nicht nur um das Einsparen von Geld, sondern auch um das Reduzieren von unnötigem Ballast, einem bewussteren Reiseerlebnis und der Reduzierung der Umweltbelastung.

Hier ein paar Ideen für einfache Reisen für zwischendurch:

  1. Wanderung vom Schliersee zum Tegernsee: Vom Münchener Hauptbahnhof kommst Du innerhalb einer knappen Stunde zum Bahnhof Schliersee. Ab hier wanderst Du circa dreieinhalb Stunden durch das atemberaubende Mangfallgebirge bis zum Tegernsee. Von dort kommst Du wieder ganz entspannt mit dem Zug zurück nach München:
     
  2. Mit dem Kanu durchs Altmühltal: Erkunde das Altmühltal vom Wasser aus. Knapp 120 Kilometer ist die Bootwanderstrecke durch den Naturpark Altmühltal zwischen Gunzenhausen und Dietfurt/Töging. Hier kannst Du in mehreren Tagesetappen die Altmühl hinunterpaddeln, an Campingplätzen direkt am Fluss übernachten und die Natur genießen.
     
  3. Entdecke Interrail: Mit Interrail hast Du die Möglichkeit, Europa mit dem Zug zu entdecken. Schnappe Dir Deinen Rucksack und erkunde umweltfreundlich die schönsten Orte Europas!

     
  4. Fernwanderwege: Bei Wanderungen über mehrere Tage ist es unglaublich wichtig, nur das Nötigste mitzunehmen – Minimalismus ist angesagt. Vergiss die Hektik des Alltags und genieße die Schönheit und Einfachheit der Natur. Der Fernwanderweg Goldsteig und der Lechweg sind sehr zu empfehlen.
     
  5. Mit dem Fahrrad unterwegs: Wie wäre es mal mit dem Fahrrad im Urlaub unterwegs zu sein, statt mit dem Auto oder Flugzeug? Schnapp Dir Dein Fahrrad und lege die Strecken Deiner Reise auf zwei Rädern zurück. Der Donauradweg von Regensburg nach Wien stellt hier eine tolle Reisemöglichkeit dar.
     

Minimalistisch kochen

Minimalistisch kochen? Minimalismus hat nicht nur mit Dingen zu tun, auch alltägliches Tun wie das Kochen profitiert vom Weniger ist mehr. Bereits aus wenigen Zutaten lassen sich oftmals leckere Rezepte zaubern! Wir möchten dazu inspirieren, wie Du zuhause aus ein paar Lebensmitteln einfache und leckere Gerichte kochen kannst. Probiere es gerne aus und lass es Dir schmecken. Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit!

Gesunde Pancakes (vegane)
Du brauchst: 100 g Haferflocken, 1 reife Banane, 170 ml (Pflanzen) Milch
So geht’s: Die Banane pürieren und mit der (Pflanzen)Milch verquirlen. Haferflocken dazugeben, verrühren und 5 Minuten quellen lassen. Eine große beschichtete Pfanne mit etwas (Kokos)Öl erhitzen. Mit einem Esslöffel 2-3 kleine Teigportionen hineingeben. Bei mittlerer Hitze backen, bis sich die Unterseite lösen lässt. Pancakes wenden und fertigbacken.

Porridge (auch vegan möglich)
Du brauchst: 50 g Haferflocken, 300 ml (Pflanzen)Milch, Zimt, frisches Obst
So geht’s: Die Haferflocken zusammen mit der (Pflanzen)Milch und dem Zimt in einem kleinen Topf kurz aufkochen und dabei stetig rühren. Die Hitze reduzieren und für einige Minuten weiterkochen lassen. Dazu passt frisches Obst.

Kartoffelpuffer
Du brauchst: 1 kg Kartoffeln, 2 Eier, Salz
So geht’s: Die Kartoffeln waschen, schälen und reiben. Kurz stehen lassen, und
dann die ausgetretene Flüssigkeit abgießen. Das Ei unterrühren und nach Geschmack
salzen. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen. Die Kartoffelmasse löffelweise
in die Pfanne geben, etwa gleichgroße Fladen formen und braten, bis diese goldbraun
sind. Dazu passt zum Beispiel Apfelmus oder Kräuterquark.

Nudeln mit Pesto („Der Klassiker“)
Du brauchst: Nudeln, Pesto
So geht’s: Nudeln kochen, salzen, abgießen, Pesto drauf – fertig! Simpel, super lecker und gehört in jede Studierendenküche!
 


Unsere Autorinnen

Lisa Welles,
studiert Grundschullehramt mit Schulpsychologie an der LMU in München

Lena Schäffer,
studiert Gymnasiallehramt mit der Fächerkombination Mathe und Chemie in Regensburg

Laura Teichmann,
hat Mittelschullehramt an der Universität Passau studiert