Rainbow House of Hope, Kampala/Nsambya, Uganda
Wirklich bereichernd war für mich auch die Lebenseinstellung der Ugander*innen. Sehr viele Menschen haben extreme Existenzängste und sind mir trotzdem immer aufgeschlossen, zuvorkommend, gastfreundlich und fröhlich begegnet. "Hakuna Matata" ist dort nicht nur eine Phrase, sondern man hört den Satz oft und sieht, wie viele Menschen das Leben einfach leben und sich keine Sorgen machen.
Was macht dieses Projekt besonders?
Die Gründer des Projektes sind Micheal Mwase und Geoffrey Tumusiime, beide Sozialarbeiter, welche die soziale und finanzielle Situation für benachteiligte Jugendliche verbessern wollen. Deren Ziele sind es, Kindern und Jugendlichen die Fähigkeiten zu vermitteln, sich aus eigener Kraft eine bessere Zukunft aufzubauen, indem sie die Chance erhalten, ein Handwerk zu erlernen und dadurch eine Arbeit zu finden. In verschiedenen Departments wie Sport, Fußball, Tanzen & Trommeln, Theater und einer Brass Band werden differenzierte Workshops angeboten. Daneben gibt es eine Schneiderei, eine Tischlerei und zusätzlich Arbeitsgruppen, die von den Volontär*innen mit Engagement geführt werden (Environmental Club, story telling uvm.). Ähnlich wie ein Jugendzentrum, ist das RHU für manche Kinder und Jugendliche eine Art Familie geworden, da sie nach der Schule fast jeden Nachmittag/Abend hier verbringen können. Dir steht es offen, wie viele Tage du in der Schule oder im Rainbow House verbringen willst.
Faktencheck
Alter der Schüler*innen
Schule: 1. - 7. Klasse (etwa 6 -13 Jahre)
Kinder im Rainbow House of Hope: 2 - 18 Jahre
Mögliche Tätigkeitsfelder
- in der Schule: Unterricht, Korrigieren von Klassenarbeiten etc.
- im Rainbow House of Hope: (die Kinder sind - außer in den Schulferien - nur am Wochenende dort) eigenständig Zeit mit den Kindern verbringen (Lernspiele etc.)
- diverse Aufgaben, die gerade anstehen, erledigen
- selbst ein Projekt oder eine Aufgabe suchen und diese dann entwickeln (in Deutschland schon mal überlegen)
- Projekte: Wash and Smile, Afripads, Bäume pflanzen
- Organisation von Schulpatenschaften (mögliche Aufgabe)
Tagesablauf
- Schule: Unterrichtszeiten variieren von Schule zu Schule, auch der Schulweg dauert unterschiedlich lang (mit Motorradtaxi ca. 10 min für 50 Cent)
- 13 Uhr: Mittagspause
- Rainbow House of Hope: 8:00 bis 16:00 Uhr
Praktikumsdauer
8 Wochen (max. 3 Monate)
Unterbringung
Wohnung im Haus der Chefs vom RHU. Dort ein eigenes Zimmer mit Bad und Küche; es kann sein, dass noch weitere Freiwillige mit in der Wohnung wohnen
Die Schule im Web
Wissenswertes
Notwendige Voraussetzungen
- vor Ort wird Luganda gesprochen, Sprachkenntnisse sind aber nicht erforderlich und können gegebenenfalls in Kampala erworben werden (im Goethe Institut in Kololo)
- gute Englischkenntnisse notwendig
- die Fähigkeit eigenständig zu arbeiten und Ideen zu entwickeln
- Impfung: Gelbfieber ist eine Pflichtimpfung, die bei der Einreise vorgelegt werden muss; Tollwut, Typhus (empfohlen: Beratung beim Tropeninstitut)
- Touristenvisum (siehe Internetseite Auswärtiges Amt Uganda)
Kosten
- Flug: ca. 500 €
- Visum: ca. 50 €
- Impfungen: ca. 500 € Hepatitis A + B, Gelbfieber, Polio, Typhus, Tollwut, Meningokokken --> Krankenkassen übernehmen teils/ganz die Kosten (Tipp: frühzeitig anfangen)
- medizinische Versorgung: evtl. Malariaprophylaxe (optional)
- Reiseapotheke (ca. 20/30 €)
- Unterkunft: 43 000 UGX (ca. 11 €/Nacht inkl. Abendessen) + 20 €/Monat für Strom und Wasser
- Motorradtaxis zur Schule (15 min): ca. 1 €
Das darfst Du nicht vergessen
- Sonnencreme und Anti-Mückenspray (mit 50 % DEET Wirkstoff) sind sehr zu empfehlen
- eigenständiges Arbeiten und eigene Ideen entwickeln (du wirst nicht an die Hand genommen und es wird einem nicht gezeigt, was man über den Zeitraum machen soll. Dennoch wirst du bei der Umsetzung sehr unterstützt)
- Laptop mitnehmen (für die Arbeit im Rainbow House)
- Vorhängeschloss (für Zimmertür oder Koffer)
- UNBEDINGT Jeans für den Alltag mitnehmen. In der Schule müssen Frauen Röcke tragen. Ansonsten gilt: keine Kleider oder Hosen auf der Straße tragen, die nicht bis zum Knie gehen.
- Regensachen (Regenzeit im Zeitraum Februar-April)
- Reisepass und Impfpass
- UNBEDINGT Ausweiskopien dabei haben (v.a. nachts) und das Original möglichst nicht mitführen
- ATMs finden sich vor Ort. Hier kannst du mit Kreditkarten Geld abheben. Es gibt in der Stadt auch die Möglichkeit Geld zu wechseln.
- sämtliche Dinge des tägliche Bedarfs kannst du problemlos vor Ort bei Nakumatt oder Shoprite kaufen
- eigene Materialien mit ins Projekt nehmen, da einem in der Schule lediglich die Tafel und ein Lehrbuch zur Verfügung steht
- optional: Mitbringsel (z. B. Kleidung, Fußball) in Absprache mit Micheal
- sehr guter Überblick über die Geschichte Afrikas bietet: Buch von L. van Dijk: Die Geschichte Afrikas; Spielfilme, die einen ersten Eindruck von dieser Gegend vermitteln sind: Der letzte König von Schottland & Hotel Ruanda
- Tipps: Wertsachen in der Stadt nicht lose in der Hand tragen, reisen (guter Ansprechpartner: Micheal): z.B. Sipifalls, Murchison Falls, Jinja Intanda Falls
Wem wir dieses Projekt wärmstens empfehlen
Das Praktikum in Uganda ist wärmstens zu empfehlen, da du sehr eigenständig arbeiten darfst und viele Unterrichtsstunden halten kannst. Gleichzeitig musst du dir dessen bewusst sein, dass die Kinder den Frontalunterricht gewohnt sind und zögern, was z. B. eigene Wortmeldungen angeht. Außerdem gibt es große Leistungsunterschiede. Aufgeschlossenheit und Eigeninitiative sind hier gefragt! Sei nicht schüchtern nachzufragen - das Team gibt dir immer gerne Tipps. Darüber hinaus ist die Arbeit im Rainbow House of Hope eine tolle Erfahrung fürs Leben, da du mit ganz anderen Aufgaben als im Lehramtsstudium konfrontiert wirst und die Möglichkeit hast, dich positiv in das Kinderhilfsprojekt einzubringen. Die Ugander*innen freuen sich, wenn du mit ihnen Kontakt aufnimmst und offen bist.