Wohnung - Umzug - Inventar
Ihr habt euch einen Besichtigungstermin gesichert? Dann gilt es, nicht schon beim ersten Auftritt zu patzen. Hier ein paar Tipps für die erste Phase der Zimmer-/Wohnungssuche:
Besichtigungstermin
- Haltet die Daten der Vermieter parat: Inserat ausdrucken, korrekten Namen und Telefonnummer dabei haben - es kann immer etwas dazwischen kommen
- Pünktlich kommen!!! Und dabei einkalkulieren, dass man manche Hausnummern erst suchen muss Nehmt ein Navi zur Hinfahrt mit und/oder erkundigt euch über Umleitungen, falls die Route durch ein staugefährdetes Gebiet führt
- Bei einer Wohnungsgesellschaft: Informiert euch über den Hintergrund der WG. Ist ja ein Unterschied, ob es sich um eine katholische Organisation, ein BLLV-Wohnheim oder ein privates Wohnheim handelt. Klärt auch, welche Kriterien man erfüllen muss, um als Mieter in Frage zu kommen, bereitet euch auf mögliche Fragen vor
- Schreibt Fragen zum Inserat auf: Welche Nebenkosten fallen an? Sind z.B. Internet und Telefonanschluss vorhanden/(mit-)benutzbar? Sind die Zimmer möbliert oder unmöbliert? Wie viele Mitbewohner gibt es? Welche Rechte und Aufgaben hat der Mieter bzw. der Vermieter (Schneeräumen, Treppenhaus reinigen,...)?
- „Vier Augen sehen mehr als zwei“: Nehmt doch jemanden mit zur Wohnungsbesichtigung. Dann kann sich einer mit dem Vermieter/Vormieter unterhalten, der andere sieht sich um
- Recherche! Fragt den Vormieter, wie lange er/sie dort gewohnt hat und vor allem: wie es ihm/ihr dort gefallen hat - und warum
- Informiert euch im Voraus über den Weg zur Uni: öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad, Auto,... Welche Geschäfte befinden sich in der Nähe der neuen Wohnung?
- Wohnlage: Ruhiger Vorort oder laute Stadtmitte? Dabei Vor- und Nachteile dieser beiden Lagen klären
- Fragt, was alles genau zur Wohnung gehört: Stellplatz fürs Auto, Fahrradschuppen... Ist ein Briefkasten vorhanden?! Gibt es einen eigenen Eingang?
- Klärt, ob die Vermieter lieber einen Wochenendheimfahrer hätten oder einen Vollzeitstudenten
Der Mitbewohnercheck
Wie war das noch: Gleich und Gleich gesellt sich gern? Oder ziehen sich Gegensätze an? Wie auch immer: Es kann nicht schaden, herauszufinden, wie die künftigen Mitbewohner ticken. Macht in dieser Liste eure Kreuzchen und mal ehrlich: was für ein Typ bist du selbst?
Dauerschläfer, Langweiler, der/die Gesellige, Lästermaul, Zicke, Messi, Putz-Freak, der/die Zettelschreiber/in, Zocker, Fitnessfreak, Gärtner, Kiffer, Schnorrer, der/die Ersti, der/die Streber/in, der/die Entscheider/in, die Partyqueen/der Partyking
Versteckte Kosten und kreatives Sparen
Der Teufel steckt im Detail, in diesem Fall in den...
Nebenkosten, Kosten für Fernsehen, Internet, Telefon, Kleinigkeiten, die man nachkaufen muss, an die man aber vorher nicht gedacht hat und Parkgebühren.
Sparen kann man, indem man zum Beispiel Küchengeräte anders nutzt, als vorgesehen:
Glasvase als Wasserkaraffe - und umgekehrt, Serviettenhalter für Bücher, Saubere Dosen als Stiftehalter, Tassen und Schüsseln mit Blumen bepflanzen, Flaschen als Vasen oder im Wasserkocher Ei oder Suppe kochen.
Der Umzugscheck
- Beim Zimmerausmessen Deckenhöhe und Dachschräge nicht vergessen!
- Plan zeichnen und berücksichtigen, dass nicht jede Ecke vollgestellt werden kann
- Auch Treppenhaus und Türen messen, falls sperrige Möbel transportiert werden Umzugskisten kann man im Internet bestellen (z.B. www.umzugskartons-versandkartons.de oder www.der-umzugsshop.de) oder einfach bei Supermärkten nach Bananenkisten fragen
- Geordnet einpacken: Kisten beschriften, Seitenwände von Möbeln markieren, Fotos von Möbeln machen, wenn diese wieder aufgebaut werden sollen, Schrauben und Nägel sortiert und separat aufbewahren
- Alle benötigten Werkzeuge einpacken, zusätzlich noch Schrauben, Nägel, Hammer, Akkuschrauber und Klebenband
- Fahrzeug: Freunde fragen oder einen Umzugswagen mieten, Berufsverkehr sowie Ferienanfänge meiden! Halteverbotszonen können in manchen Städten beantragt werden (z.B. www.halteverbot.de), sonst auf vorhandene Parkplätze ausweichen und die Parkdauer beachten
- Helfer: hier sind eure Freunde&Familie gefragt, sonst Vermittlungen im Netz (z.B. www.studenten-vermittlung.com) oder Facebook, dabei an Getränke und Essen denken
- Zuerst wichtige Möbel mitnehmen (Küche, Bad und Bett), als letzes Dekomaterial und Kleinkram wie Bücher, usw.
- Sich dem Vermieter wenn möglich noch vor dem Umzug vorstellen, hier kann man sich auch Tipps zum Parken usw. holen
- In der neuen Wohnung: zuerst die Möbel aufbauen, erst dann die Kisten reinholen und auspacken
- Zeitplan nicht zu eng stecken, den Helfer nicht zu viel zumuten, v.a genügend Helfer fragen, wenn sehr schwere Sachen transportiert werden müssen
- Und dann: Wie wärs mit einem Helfer-Dank-Fest? - Und mal den neuen Nachbarn Hallo sagen
Das erste Inventar
- Erst einmal schauen, was überhaupt gebraucht wird - und was einem der/die Vormieter/in vielleicht überlassen will
- Den/die Vormieter/in fragen, ob Möbel übernommen werden können, v.a. die Küche erweist sich gern als echte Kostenfalle
- Freunde/Familie/Verwandte nach einzelnem Geschirr, ungebrauchten Küchenutensilien und übrigen Möbeln fragen
- Fehlende Möbel bekommt man kostengünstig bei Secondhandläden und kann sie mit ein bisschen Farbe oder Deko aufpeppen. Beispiel: auf den kleinen Tisch Fotos aufkleben und mit Folie überziehen
- In Möbelgeschäften bekommt man super Regalsysteme für schwere Unibücher. Oder man funktioniert einfach ein Regalbrett mit Ziegelsteinen um
- Kleinanzeigen und Ebay durchforsten: Hier findet man oft Schnäppchen v.a. bei größeren Möbeln
- In manchen Gemeinden wird der Sperrmüll an den Straßenrand gestellt und dann eingesammelt, da finden sich oft noch gut erhaltene Sachen: Bisschen saubermachen und individualisieren, dann sind sie wie neu. Vorsicht bei Regen: Nasse Möbel fangen leicht an zu schimmeln
- Auf Flohmärkten findet man oft gut erhaltene Lieblingsstücke Dachboden: Welch super Möbel schlummern nicht unter staubigen Planen daheim bei den Eltern? Die kosten obendrein nix
- Basteltipps: Helle Möbel lassen einen Raum größer wirken, Hände der Helfer an der Wand als schöne Erinnerung
- Vorsicht: In einer Kleinstadt befinden sich oft wenige Geschäfte in der Nähe. Deshalb sollte alles schon eingekauft sein. In einer Großstadt wiederum hat man Probleme mit dem Verkehr und einem Überangebot
- Vor dem Umzug informiert man sich am besten schon vorab und klärt, welche Möbel gekauft werden sollen, um dann gezielt Geschäfte anzufahren
Was ihr unterlassen solltet, wenn ihr Wert auf ein halbwegs friedliches Wg-Leben hegt:
- Ungefragt die Sachen eines Mitbewohners benutzen
- Den Kühschlrankinhalt des Mitbewohners wegfuttern ("ach, das war von dir?"). Lieber zusammen kochen
- Dem Mitbewohner nachspionieren. Jede/r hat ein Recht auf Privatsphäre, also Finger (und Augen) weg von fremder Post und dem offen gelassenen Facebook-Account
- Das Zimmer eines Mitbewohners betreten, wenn er/sie nicht da ist (außer, ihr habt es vorher geregelt)
- Schmutziges Geschirr hinterlassen. Nicht nervt mehr als das Geschirr des/der anderen spülen zu müssen, um endlich essen zu können. Seit Jahrzehnten belächelt und doch bewährt: der gute alte Spülplan. Oder die gemeinsame Spülsession. Putzen: dito
- Laut Musik hören. Gerade vor den anstehenden Prüfungen macht das noch den kuschelweichsten Softi zum Voll-Aggro. Also: Rücksicht!
- Nur allein im Zimmer sitzen und zu anderen Freunden gehen. Wer sich für eine Wg entschieden hat, sollte sich auch ins WG-Leben einbringen.
- Die WG mit einem Club verwechseln. Ständig unangemeldete Partys können den/die Mitbewohner/in nerven. Feierbiester vorgemerkt: am besten mal darüber sprechen - vorher!
- Ständig auf Kosten des/der anderen leben. Chronischer Geldmangel ist ein Problem, das in Studentenkreisen kaum jemand exklusiv hat!