Born to be a teacher - Zum Lehrer geboren

Yanik, Mo
Born to be a teacher - Zum Lehrer geboren

1. Auflage 2019     Seitenzahl: 240
ISBN: 978-3-8340.-2058-1               20,00 €

Da hat ein Superlehrer den Stein der Weisen gefunden, die Weisheit mit dem Löffel aufgenommen. Und auf dem Löffel lag/ liegt das, was wir schon längst alles wissen, oder zumindest jede/r Einzelne teilweise wissen müsste. Das Herzensanliegen des Autors ist: Nicht jeder kann Lehrer/in sein. Oder noch besser: Nicht jede/r sollte Lehrer/in sein, weil Lehrersein ein Beruf, eine Berufung ist,  und nicht jede/r vor der Klasse Stehende berufen ist. Um seine Theorie zu untermauern, trägt der Kollege alle Eigenschaften zusammen, die eine gute (sehr gute) Lehrkraft ausmachen. Und das ist eine ganz schöne Liste. Das tut er immer in eigener Betroffenheit, emotional, subjektiv, persönlich höchst eingenommen, persönliche Betroffenheit immer reflektierend. Den Kollegen hätte man gerne in seinem Lehrerteam, denn er vereint alle diese Top-Lehrereigenschaften. Zumindest schreibt er sie sich zu. Ich mag ihm glauben. Aber einige Schwachpunkte wird er wohl doch auch haben!?

Auf der Basis seiner eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Wünsche fordert der Autor, dass die Hürden zum Lehramt höhergesetzt werden sollten, nicht einfach jede/r Lehrer werden kann, sich Bewerber selbst gründlich prüfen sollten, um später nicht Schiffbruch zu erleiden.

Der Beste (vor sich selbst) reflektiert sein Lehrerdasein, seine „Lehrerrolle“, weiß aber, dass man eine Rolle einnimmt, dass man sie spielt. Für ihn ist aber nicht das Spielen sondern das Leben des Berufs (berufen = gerufen, um Lehrer zu sein) das Essentielle. Was aber, wenn nur der Lehrer wird, der des Autors Ansprüche erfüllt? Dann stellt auch der Lehrermangel noch gravierender dar.

Etwas mehr Distanz bei der Analyse und Beschreibung wäre sicher wünschenswert, manch Leser wird sich vielleicht auch persönlich angegriffen werden.

Wer also kann mit dem Autor konkurrieren? Nicht verzweifeln bei Zweifeln!

Nehme jede/r mit, was für jede/n das Beste ist, was ihn/sie im Beruf weiterbringt und vorwärts bringt und das Berufsleben bereichert.

Also Herr Yanik: Ab in ein Kultusministerium!

Aber halt: Die Besten sollen doch in der Schule bleiben (müssen) – der Schüler zuliebe!                                   
Alle Beschreibungen und Forderungen gipfeln am Schluss in der Aussage „Die Schüler*innen haben nichts Geringeres verdient, als jemand vor ihnen steht, der nirgends sonst lieber sein möchte als bei ihnen.“ Da kann man wohl nur zustimmen. Und als Hilfe zur Gewissenserforschung ist das Buch sehr gut geeignet. Persönliche Betroffenheit ist garantiert.

Jochen Vatter

Was gute Lehrerinnen und Lehrer ausmacht

Carsten Bangert
Was gute Lehrerinnen und Lehrer ausmacht
- Und was wir von ihnen lernen können

Buch, broschiert neu 192 Seiten ISBN:978-3-407-63214-2 Erschienen:25. 11. 2020  
E-Book/pdf 24,99

Ganz anders an die Problematik „Was gute Lehrerinnen und Lehrer ausmacht“ geht Carsten Bangert in seiner empfehlenswerten Publikation heran. Als erfahrener Lehrer, Schulleiter und Referent baut er seine strukturierte Analyse auf vielfältigen Erfahrungen, Beobachtungen sowie empirischen Untersuchungen auf. Herausragende Lehr(er)-Persönlichkeiten ergänzen das lesenswerte  Buch mit ihren eigenen Biografien und lassen staunen, welch tolle Motivatoren, Organisatoren und Unterstützer es doch gibt. Kritik: Der Autor legt großen Wert auf die Förderung der 20% guten Lehrkräfte, die er identifiziert. Die aber brauchen doch die Zuwendung gar nicht. Ab und zu ein Lob, eine Streicheleinheit, eine Bestätigung. Bei denen läuft es doch sowieso. Die sind intrinsisch höchst motiviert. Was ist mit den Anderen? Die brauchen unsere verstärkte Hilfe, Zuwendung, großes Lob, wenn etwas gelungen ist, ein kleines Lob, wenn gute Ansätze zu erkennen sind. Damit auch nicht so gute Lehrer zu gutem Unterricht befähigt werden. Folgende Bedingungen zu schaffen, dass erfolgreiches Unterrichten möglich wird, ist Aufgabe guter Vorgesetzter und eines erfolgreichen Kollegiums: Anerkennung, Autonomie, anspruchsvolle Aufgabenstellungen, Austausch, ein adäquates Arbeitsumfeld. So will es der Autor und so wollen wir es für die als schwächer identifizierte Lehrkräfte. Das soll Anschub sein. Carsten Bangert zitiert John Hattie: Der Lehrer macht den Unterschied! Und je nach Disposition der Lehrkraft wird auch der Erfolg der Schüler ausfallen. Also folgen wir doch der Prämisse bei der Ausbildung und im realen Lehrerleben unsere Kolleg/innen gute Lehrkräfte sein oder werden zu lassen. Anregungen gibt der Autor zuhauf. Sie auf uns wirken und in uns wachsen zu lassen, dafür steht das Buch, das Lehrkräften jedes Alters und aller Schularten Lebenshilfe sein kann, dem eine weite Verbreitung zu wünschen ist. Besonders zu empfehlen als Grundlage für schulhausinterne Fortbildung.

Jochen Vatter

Lehrer werden - Lehrer sein - Lehrer bleiben

Lehrer werden - Lehrer sein - Lehrer bleiben
- Ein Praxisbuch zur Professionalisierung

von Röbe, Edeltraud; Aicher-Jakob, Marion; Seifert, Anja Fach: Schulpädagogik

Studium, Referendariat und Beruf: Das Lehrerwerden und Lehrersein erfordert immer wieder Anpassung und mutige Reflexion der eigenen Rolle. Dieser Band hilft, sich, ein Verständnis von pädagogischer Professionalität zu entwickeln und so langfristig erfolgreich und zufrieden zu unterrichten - auch in schwierigen Phasen.

ISBN 9783825251130           19,99 €                                            
1. Aufl 2019              Umfang 377 S.

 

Lehrer werden ist nicht unbedingt schwer, Lehrer sein und bleiben dagegen sehr. Viele hadern mit ihrem Lehrerschicksal und wagen trotz aller Schwierigkeiten keinen Absprung. Darum prüfe, wer sich an diesen Beruf bindet. Prüfen vor dem Beginn des Studiums, Prüfen vor und nach Eintritt ins Referendariat, und genauso immer wieder nach der Verbeamtung und während des langen Berufslebens. Das vorliegende Buch bietet einen Überblick über das gesamte Berufsfeld „Lehrersein“ und gibt Anstöße zur Reflexion darüber sowie die eigene Befindlichkeit. Aus der Praxis für die Praxis wollen die Autoren für den Leser Anreize schaffen, die zur Reflexion der gegenwärtigen Situation und zur Selbstreflexion anregen.  Sie schaffen die Möglichkeit sich „mit den eigenen Vorstellungen und Schwierigkeiten auseinanderzusetzen“, um den schulischen Alltag mit der eigenen Befindlichkeit in Einklang zu bringen, weil jede Lehrkraft in einem Spannungsfeld unterrichtet, in dem er vielen Zerreißproben ausgesetzt ist und sich immer wieder neu finden muss, um erfolgreich und gesund bleibend unterrichten zu können. Das gehört zur Professionalität.  Dazu will dieses (Hand)Buch beitragen. Es sollte jede Lehrperson begleiten.

Jochen Vatter

Warum Lehrer:in werden?

Warum Lehrer:in werden?
- Analyse zu Basismotiven und Studienmotivation

von Tillmann Grüneberg, Alexandra Süß

Bielefeld, wbv, lehrer werden 2023, Band  2 der Reihe Perspektive Schule, 1. Auflage, 214 Seiten, ISBN (Print): 9783763967575, 34,90 €

Eine Gewissenserforschung zu Beginn: Wenn Sie fertige Lehrkraft sind: Warum sind Sie Lehrer*in geworden? Welche Motive und Ziele spielten eine Rolle? Nennen Sie eine Fähigkeit, die Sie zur Lehrkraft prädestiniert. Wenn Sie im Studium stehen oder kurz davor: Warum wollen Sie unbedingt Lehrer*in werden? Haben Sie ein Praktikum gemacht? Welche Erfahrung hat Sie dort bestärkt den Lehrberuf zu ergreifen? Nennen Sie eine Fähigkeit, die Sie besonders  für den Lehrberuf prädestiniert.             

Warum eine Gewissenserforschung? Weil ohne gründliche Überlegung und Abwägung keine zuverlässige und befriedigende Entscheidung bei der Berufswahl  getroffen werden kann. Und der Eintritt in die Lehrschiene in ein sinnvolles Berufsleben  will und muss wohl überlegt sein. Ein späteres Scheitern wird weitreichende Folgen haben.     

Fragen zur Berufszufriedenheit und Lehrergesundheit  stehen seit Jahren besonders im Fokus und wurden immer bedeutungsvoller und  auch wichtig für ein auf Dauer funktionierendes Schulsystem. Unzufriedene, frustrierte und ausgebrannte Lehrkräfte sind dem nicht dienlich.

Das vorliegende Buch, das Ergebnis einer Studie,  bietet eine umfassende Analyse zu Basismotiven und zur Studienmotivation, eruiert, warum junge Menschen  zum Lehrberuf tendieren. Und insofern dient es zur gründlichen Information und Diskussion, wird es zur wertvollen Basis von Entscheidungshilfen bei der Studien- und Berufswahl. Es sollte durchaus  in mehreren Exemplaren in jeder Bibliothek der gymnasialen Oberstufe und jeder Studienbibliothek stehen und so für Interessenten griffbereit sein – als hilfreiches Werkzeug für  Lehr- und Beratungspersonal  und sich orientierendes  Schüler-und Studierendenklientel.

Die vorliegende Studie kann dazu dienen zu sortieren, einzuordnen, sich und Motivationen zu hinterfragen und letztlich zur Berufszufriedenheit beizutragen und vorher Studienabbrüche zu vermeiden. Dies geschieht dadurch, dass man eigene Stärken, Schwächen und Motivationslagen erkennt und Hilfen zur Selbstreflexion annimmt.

Aus dem Inhalt (S 159): „Sowohl bewusste als auch unbewusste Beweggründe von Lehramtsstudierenden werden erhoben und verglichen. Die Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund der Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie) ermöglicht konkrete Ansätze für die Studien- und Berufsberatung und der professionellen Selbstreflexion“.

Das spricht für die Veröffentlichung. 

Jochen Vatter