EduAction Bildungsgipfel

Wie können wir Kinder unterrichten und auf die Zukunft vorbereiten, wenn wir selbst noch gar nicht wissen, wie diese Zukunft aussieht? Mit dieser und vielen weiteren zukunftsorientierten Fragen haben wir uns beim EduAction Bildungsgipfel in Mannheim befasst.

Unser Besuch auf dem EduAction Bildungsgipfel 25.-26.10.18 in Mannheim


Die Zukunft von morgen unterrichten - eine spannende Aufgabe, aber auch eine riesige Herausforderung. Klar könnten wir, die Lehrkräfte von morgen, so unterrichten, wie wir einst unterrichtet wurden, aber wir leben in einer neuen Zeit und einer ganz anderen Gesellschaft. Die Welt ist ständig in Bewegung und damit verändern sich auch die Anforderungen an die Arbeitswelt: Flexibilität, Critical Thinking und originelle Problemlösestrategien sind gefragt.

Die Lernschwerpunkte verschieben sich auch, weil unser Alltag immer digitaler wird. Die Kinder müssen lernen, wie sie einen Computer bedienen, wie sie ein Video drehen oder wie ein Roboter funktioniert. Noch vor gut zwanzig Jahren waren Computer meist großen Unternehmen vorbehalten, heute besitzt fast jedes Kind ein Smartphone.

„Die Welt verändert sich ständig und das muss sich im Unterricht wiederspiegeln.“

Heutzutage wird ständig darüber diskutiert, wie der Unterricht digitaler gestaltet werden kann, wie den Schülerinnen und Schülern mehr Medienkompetenzen vermittelt werden können, und und und... Aber was ist, wenn es in 20 Jahren gar keine Computer mehr geben wird? Was ist, wenn menschliche Arbeit überflüssig wird, weil alles automatisiert wird. Auf dem Bildungsgipfel hieß es:

"60% der heute 15-jährigen werden zukünftig in Jobs arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt."

Wir wissen heute nicht, wie die Zukunft von morgen aussehen wird. Wir wissen nicht, welche „alten“ Ideen verworfen werden und was für neue Chancen dadurch wieder entstehen - wie sollen wir angehenden Lehrer und Lehrerinnen unsere Schüler und Schülerinnen also darauf vorbereiten, wenn wir doch selbst nicht genau wissen, auf was wir vorbereiten sollen?

Was ich von dem Bildungsgipfel mitgenommen habe ist, dass ich den Kindern vor allem eines schon heute versuchen kann zu vermitteln: Zukunftskompetenzen. Zukunftskompetenzen oder auch „future skills“ sind vor allem soziale Kompetenzen. Dazu gehören beispielsweise Teamfähigkeit, Toleranz, Kommunikationsstärke, selbstständiges Arbeiten oder auch globales Bewusstsein. Der Begriff „Zukunftskompetenzen“ ist dehnbar. Die Kernpunkt dabei ist, dass der Fokus vielmehr darauf liegt, wie die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen anwenden können statt auf dem Wissen selbst.

Die Aufgabe der Schule lautet im Umkehrschluss, mehr Sozialkompetenzen zu vermitteln. Die Kinder müssen bereits früh lernen, sich selbstbewusst verschiedenen, noch unbekannten Situationen zu stellen und selbstständig zu lösen. Wir als Lehrkräfte sind dafür da, den Schülerinnen und Schülern diese Kompetenzen mit auf den Weg zu geben, um sie auf alles, was in dieser ungewissen Zukunft auf sie zukommen könnte, bestmöglich vorzubereiten.

Die Autorin, Carina Schmidt, studiert Grundschullehramt in Passau und ist im Vorstand der Studierenden im BLLV aktiv.